Im Jahr 1995 wurde das Energielabel von der EU eingeführt, mit den Energieklassen A bis G. Es sollte dem Käufer von Elektroartikeln, wie zum Beispiel einem Kühlschrank, eine Auskunft darüber geben, wie energieeffizient das Gerät ist, eine Vergleichbarkeit gewährleisten und so die Kaufentscheidung erleichtern. Gleichzeitig diente es dazu, die Hersteller zu einem stärkeren Wettbewerb anzuregen, indem sie immer energieeffizientere Produkte entwickeln. Das Energielabel sollte beispielsweise bei einer Kühl-Gefrier-Kombination als Verkaufsargument eingesetzt werden.
Ziel der EU ist es, den Energieverbrauch durch Elektrogeräte wie z.B. Kühlgeräte zu reduzieren um so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Womit die EU nicht gerechnet hatte, war der Umstand, dass die Industrie sich sehr schnell in der Lage sah, immer energiesparsamere Geräte zu produzieren. Das hatte zur Folge, dass das ursprüngliche System der Klassen A bis G nicht mehr alle Elektrogeräte abbildete, sodass im Jahr 2010 die ursprüngliche Skala vom Europäischen Parlament überarbeitet wurde und für alle Gerätearten auch die Klassen A+, A++ und Triple A eingeführt wurde. Schon zu diesem Zeitpunkt hatten die Energieeffizienzklassen E und G kaum noch eine Bedeutung. Es wird auch viel Wert auf die exakt richtige Temperatur gelegt, damit Lebensmittel so lange wie möglich frisch bleiben.
Neues EU-Energielabel seit März 2021
An der Ampelskala von rot bis grün hat sich nichts verändert, aber die A+ Klassen sucht man heutzutage vergebens. Das neue Label kategorisiert die Energieeffizienz von A wie außergewöhnlich gut bis G wie grottenschlecht. Zusätzlich hat das neue Label einen scannbaren QR-Code, der zur europäischen Produktdatenbank „EPREL“ führt. Dort sind alle Informationen des Herstellers hinterlegt. Die EU Kommission macht in allen Publikationen darauf aufmerksam, dass die neue Energieeffizienzklasse A nicht vergleichbar ist mit dem alten A bis Triple A. Für die Neubewertung wurden ganz andere Berechnungsgrundlagen genutzt. Ferner geht die Kommission davon aus, dass es eine lange Zeit dauern wird, bis es Geräte gibt, die den neuen Standard der Klasse A erfüllen werden. So ähnlich wie die folgende Abbildung sieht die neue Tabelle aus.
Wie sieht das neue EU Label im Detail aus?
In der oberen linken Ecke sieht man die EU Flagge, daneben den Schriftzug ENERG und rechts den QR-Code, der zu EPREL führt. In diesem Fall handelt es sich um das Label eines Kühlsystems der Firma Liebherr, denn der Herstellername jedes Produktes steht unterhalb der EU-Flagge. Darauf folgt dann, abgestuft von grün bis rot die Klassifizierung des Gerätes von A-G. Eine schwarze Markierung zeigt die Energieeffizienzklasse an. Hier ist ein A eingetragen. Das zeigt, dass die Kommission sich schon früh geirrt hat. Darunter steht in einem separaten Feld 65 kWh / annum, was so viel heißt wie, der Kühlschrank verbraucht 65 Kilowattstunden Strom in einem Jahr. Das sind Stromkosten in Höhe von 19,50 € bei einem Kilowattpreis von 30 Cent.
Unterhalb in einem weiteren Feld steht die Zahl 162 L für das Fassungsvolumen des Gerätes. Das letzte Feld im unteren Bereich ist geformt wie ein Megafon, in dem die Zahl 38dB eingetragen ist. dB ist die Abkürzung für Dezibel und eine Maßeinheit für die Lautstärke. 38db entsprechen einem leisen Radio, wenn das Aggregat des Kühlschranks anspringt. Anders als bei Kilogramm und Meter bedeutet eine Verdoppelung der Lautstärke eine Erhöhung um 10 dB. In der letzten Reihe des Labels erkennt man eine Buchstabenfolge von A bis D, in der das C schwarz hervorgehoben ist. Das neue Energieeffizienzlabel kennt demzufolge vier unterschiedliche Lautstärken, die beim Kauf ebenfalls eines Kühl- oder Gefrierschranks wesentliche Rolle spielen. Genauso wie Liter Fassungsvermögen und das Design des Gerätes.
Vergleich der Elektrogeräte über die Zeit
Kühlschränke aus dem Jahr 2002 verbrauchten zum Beispiel bis zu 330 kWh Strom pro Jahr, mit Gefrierfach noch wesentlich mehr. Mehrmals im Jahr mussten sie abgetaut werden, weil sich dicke Eisschichten gebildet hatten. Die Kühlschränke der heutigen Zeit dagegen sind laut Berechnungen ca. fünf Mal günstiger im Verbrauch. Am richtigen Ort platziert und nicht neben einem Herd oder einem Heizkörper können sie langfristig die Stromkosten reduzieren.
Weitere Tipps
- Der Kühlschrank sollte nicht nur in der Nähe warmer Geräte stehen, sondern auch nicht unbedingt an einem Platz, der direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist.
- Vor dem Kauf sollte der Kühlschrank in der richtigen Größe ausgewählt werden. Die Kühlung von leerem Raum verschwendet Strom (weswegen man das Kühlgerät auch dicht mit Lebensmitteln befüllen sollte). Leben Sie alleine, brauchen Sie keinen großen Kühlschrank.
- In der Küche selbst sollte die Raumtemperatur nicht zu hoch sein. 18 °C werden empfohlen, regelmäßiges Lüften darf ohnehin nicht ausbleiben.
- Die Kühlung nicht zu niedrig stellen. Eine Temperatur von 7 ° reicht aus. Sollten Sie jedoch regelmäßig leicht verderbliche Lebensmittel im Kühlschrank lagern, stellen Sie die Temperatur auf 2 °, um Lebensmittelverschwendung zu meiden. (Bei Gefrierschränken reicht eine Temperatur von -18 °)
- Sind Sie für längere Zeit im Urlaub, lohnt es sich, den Kühlschrank ganz auszustecken.
- Speisereste komplett abkühlen lassen, bevor diese in den Schrank gestellt werden.
- Wenn sich in der Gefriertruhe Eis angesammelt hat, sollte man diese Abtauen. (Neue Modelle tun dies von alleine bzw. beugen dies vor)
- Einer Gefriertruhe entweicht nicht so viel kalte Luft wie einem Schrank, da kalte Luft bekanntermaßen nach unten fällt. Je nach Möglichkeiten bietet es sich natürlich an, diese in den Keller zu platzieren, da dort die Umgebungstemperatur geringer ist.
- Es sollte stets darauf geachtet werden, dass die Türen nicht allzu lange offen stehen.
Auf welchen Produkten befindet sich das neue EU- Label
Das EU-Label versucht durch einheitliche Angaben zur Energieeffizienz-Klasse, Lautstärke, Strom- und Wasserverbrauch eine optimale Vergleichbarkeit von Geräten zu ermöglichen. So kann der Konsument auf Nachhaltigkeit achten und Geld bei den Energiekosten sparen. Das Energielabel macht die Produkte transparent. Das Label ist zu finden auf Waschmaschinen, Wäschetrocknern, Kühl- und Gefriergeräten, Geschirrspülern, Backöfen, Dunstabzugshauben, Leuchtmitteln, Fernsehern sowie Heizgeräte.
Wie soll ich mich verhalten?
Für dieselbe Leistung wird heute weniger Energie gebraucht. Weniger Energie heißt weniger Stromverbrauch im Gebäude und somit weniger CO2 Ausstoß. Die EU-Richtlinien verlangen nicht, dass alle Haushalte aufgrund der CO2-Emissionen einen Check ihres Kühlschranks durchführen und die alten sofort durch neue ersetzen. Bei manchen Geräten kann das sinnvoll sein, bei anderen sind die Anschaffungskosten so hoch, dass sich ein geldwerter Vorteil erst nach Jahren ergibt. Lassen Sie sich bei der Kaufentscheidung für eine neue Kühl-Gefrier-Kombination auch gerne von einem Profi beraten und sich ein paar Tipps geben.
Wenn Sie mal einen alten Kühlschrank haben oder ein defektes Gerät, lohnt es sich auf jeden Fall, die Elektrogeräte mit ihren Labeln zu vergleichen und dann die Kaufentscheidung zu treffen. Es muss ja auch nicht immer ein Gerät der Effizienz Klasse A sein, gefallen muss das schließlich Gerät ja auch und ebenso muss der Energiebedarf insgesamt stimmen. Im Vergleich zu den alten Modellen verfügen neue Kühlschränke sowohl über eine bessere Wärmedämmung als auch sparsamere Prozessoren. Die Stiftung Warentest gibt verlässliche Auskunft darüber, welche Modelle/ Produkte die besten am Markt sind. Darunter auch Kühlschränke, die hinsichtlich ihrer Kühlleistung, Stromverbrauch und weiteren Kategorien bewertet werden. Ein kurzer Blick auf die Ergebnisse verrät, welcher der führenden Hersteller die besten Geräte anbietet.
Langfristig lässt sich eine Menge Geld sparen, wenn die Effizienzklassen der Labels Berücksichtigung bei den Kunden finden. Das hat doch auch mit dem Austausch der Leuchtmittel geklappt, warum dann nicht auch bei energieeffizienten Kühlschränken. In welchem Wohnzimmer hängt denn noch ein achtarmiger Kronleuchter mit acht Glühlampen mit jeweils einhundert Watt?