Heutzutage leben wir in einer Konsumgesellschaft, die sich durch das ständige Verlangen nach Bedürfnisbefriedigung auszeichnet. Dazu dienen alle möglichen Produkte/ Güter, die im Alltag ge- und verbraucht werden. Schaut man sich einmal um, findet man sich selbst inmitten von besagten Produkten, seien es Möbel, Elektronik-Geräte oder selbst Lebensmittel.
Sie alle haben eine Lieferkette durchlaufen, welche in einigen Fällen überschaubar ist und sich in anderen über Tausende Kilometer erstreckt und mehrere Wochen benötigt.
Inhaltsverzeichnis
Globales Netzwerk
Insbesondere Deutschland als Industrienation ist involviert in internationalen Lieferketten und auf den Import von Waren angewiesen. Durchaus gibt es Produkte, die regional und innerhalb der Landesgrenzen im Umlauf sind und zu relevanten Exportprodukten zählen, darunter
- Kraftwagen,
- Maschinen,
- pharmazeutische Erzeugnisse,
- Metalle,
- Käse,
- Süßwaren,
- Getreide,
- und viele mehr.
Doch viele Handelsgüter und Verbrauchsgüter des täglichen Bedarfs kommen uns von überall auf der Welt zu. Zu den wichtigsten Ländern, aus denen sie bezogen werden, gehören
- China,
- Niederlande,
- Frankreich,
- USA,
- Italien,
- Polen,
- Schweiz,
- Österreich u. v. m.
Auf einen Blick wird deutlich, dass Asien aufgrund des Exportriesen China von großer Bedeutung ist, doch insgesamt die Anzahl europäischer Länder überwiegt. Es sind immens hohe Summen im Spiel, welche durch anfallende Transport- und Lagerkosten weiter ansteigen.
Transport und Logistik
Der Weg der Produkte in unser Zuhause fängt nicht bei der Herstellung, sondern schon davor mit dem Sammeln der dafür notwendigen Rohstoffe an. Auch, wenn Lebensmittel nicht so lange haltbar sind wie zum Beispiel ein Handy, können auch sie den ein oder anderen Kilometer zurücklegen und sogar in andere Kontinente transportiert werden.
Für diese Prozesse ist die Zusammenarbeit vieler Menschen sowie diverse Transportmittel notwendig, damit
- die richtigen Produkte
- in der richtigen Menge
- im richtigen Zustand
- zu den richtigen Kosten
- zum richtigen Zeitpunkt
- mit den richtigen Informationen
- am richtigen Ort ankommen.
Diese Ziele sind bedeutende Bestandteile der Logistik und gelten als Grundsätze der Branche. Innerhalb dieser gibt es verschiedene Arten von Unternehmen, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Die Logistik ist dabei der Spedition und dem Transport übergeordnet.
Letzteres beschreibt nur Warenlieferungen von einem zum anderen Ort, wohingegen die Spedition ein Teil der Logistik ist und für die letztendliche Organisation und Ausführung des Transports verantwortlich ist. Logistikunternehmen befassen sich mit der optimalen Planung und Gestaltung der Transportwege. Vielmehr kümmern sie sich um alle Elemente der Transportorganisation, damit der Prozess reibungslos abläuft.
Kunden von Logistikern sind meist Unternehmen, die die Produktion von Gütern übernehmen oder mit ihnen Handel betreiben. Letzten Endes profitieren jedoch alle von dieser Dienstleistung, da die Waren oft in den Regalen und somit im Zuhause der Konsumenten landen.
Transportwege
Je länger der Weg der zu befördernden Produkte, desto komplexer gestaltet er sich. Bei großen Distanzen kommen überwiegend verschiedene Transportmittel nacheinander zum Einsatz – hier spricht man auch von multimodalem Verkehr oder intermodaler Logistik. Die Transportkette ist mehrgliedrig, sodass die Waren beispielsweise zuerst mit einem Lastkraftwagen, anschließend mit einem Schiff und zum Schluss erneut mit einem Lkw transportiert werden. Flugzeug und Eisenbahn sind weitere Transportmittel, die neue Produkte und Rohstoffe zu ihrer Destination bringen.
Hierbei können Dauer und Kosten stark variieren, sodass nach individuell gesetzten Prioritäten und Möglichkeiten die beste Lösung gewählt wird. Die Ladungen in Flugzeugen erreichen zwar schneller das Ziel als per Schiff, allerdings ist diese Option dementsprechend auch kostspielig.
Herkunft von Lebensmitteln
Deutschland bezieht weit über 300 verschiedene Lebensmittel aus über 150 Ländern. Das meiste der Ausgaben, welche sich auf nahezu 100 Milliarden US-Dollar belaufen, wurde für nicht näher definiertes Rohmaterial, wie Pflanzen, Schalen, Knollen etc. aufgewendet. Danach kommen Käse und verarbeitete Lebensmittel (sowohl tierische als auch pflanzliche Erzeugnisse).
Ebenfalls wurde viel Wein aus Italien, Spanien und Frankreich importiert, aber auch Kaffee, welcher aus Brasilien, Vietnam und Honduras stammt.
Zu den am meisten importierten Obst und Gemüse zählen
- Zitrusfrüchte
- Äpfel, Birnen und Quitten
- Kopfsalat und Chicorée
- Karotten und Speiserüben
- (Nüsse)
- (Roggen und Kakao)
Niederlande
Dabei spielen die Niederlande eine entscheidende Rolle, da die meisten Importe von Lebensmittel von dort stammen. Das von nicht einmal 18 Millionen Menschen (Stand 2021) bewohnte Nachbarland ist zwar auch zuständig für die Produktion von Agrargütern, aber darüber hinaus ein einflussreiches Re-Exportzentrum aufgrund seiner günstigen Lage an der Nordsee.
Die Niederländer arbeiten mit zahlreichen Ländern zusammen, indem sie in ihren Häfen Produkte aus aller Welt importieren und sie in europäische Länder exportieren. Der Hafen Rotterdam ist nicht nur der größte der Niederlande, sondern auch Europas. Nicht umsonst wird er „Hafen der Zukunft“ genannt, da unter Verwendung neuester Technologien Millionen von Containern abgefertigt werden.
Zeitgleich strebt der Hafen effiziente Schifffahrt und eine nachhaltige Entwicklung an, um Umwelt und Ressourcen zu schonen. Um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, setzen die Zuständigen auf Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Der größte Hafen Deutschlands liegt in Hamburg und belegt in Europa immerhin den 3. Platz hinter Antwerpen.
Wegen der zentralen Lage bietet sich nach der Ankunft in den Häfen der weitere Transport mit Lkws an, da keine langen Strecken hingelegt werden müssen. Zuverlässige Logistikunternehmen sorgen dafür, dass die Container mit Trucks sicher und termingerecht geliefert werden.
Alternativ dienen Güterzüge als nachhaltiges Verkehrsmittel für die Beförderung von Produkten. Der größte Rangierbahnhof (ein Bahnhof, in dem Güterzüge zusammengestellt werden), befindet sich in Maschen bei Hamburg und ist zudem der größte in Europa.
Herkunft von Handys
Die Herstellung von Smartphones spielt sich im asiatischen Raum ab – mehr als die Hälfte davon in China. Mit großem Abstand folgen Indien und Vietnam, wo jedoch ein kleiner Anstieg wahrzunehmen ist. Der Markt wird besonders in Deutschland durch Apple und Samsung dominiert, doch weltweit schaffen es außerdem noch Xiaomi, Vivo und Oppo in die Top 5 der größten Smartphonehersteller.
Für Apple-Produkte erfolgt die Zusammenarbeit von Menschen aus über 50 Ländern. In der rund 24 Seiten langen Liste mit Lieferanten des Großkonzerns, findet man neben China und den Vereinigten Staaten auch
- Japan
- Südkorea
- Singapur
- Vietnam
- Thailand
- Taiwan
- Belgien
- Österreich
- Deutschland
- und weitere.
Aus der Unternehmensphilosophie kann geschlossen werden, dass Apple auch auf nachhaltige Produktion, Umwelt– und Menschenrechte und weitere soziale und ökologische Aspekte Wert legt.
Waren aus China kommen entweder mit dem Containerschiff, per Luftfracht oder mit der Bahn. Meistens fällt die Wahl auf die erste Option, welche um die 30 Tage benötigt, dafür aber sehr günstig ist.
Die Route verläuft von den Häfen in China aus (Hongkong, Shanghai, Xiaomen, Dalien, Tanjin) über (Südkorea,) Malaysia, Singapur, die Vereinigte Arabische Emirate, Marokko, Frankreich, Rotterdam bis nach Hamburg. Dabei durchläuft das Schiff die Straße von Malakka, das Arabische Meer, das Rote Meer, das Mittelmeer, die Straße von Gibraltar und den Atlantik.
Auf Schienen benötigen die Ladungen ungefähr zwei Wochen und fahren dabei durch 5–6 Länder, je nach Route. Die Nordroute verläuft durch Nordostchina, Russland, Belarus, Polen und Hamburg, während die Südroute des Trans-Eurasia-Expresses ebenfalls durch Kasachstan fährt. Letztere ist knapp 2.000 Kilometer kürzer, dafür entsteht durch mehr Zollformalitäten ein höherer Aufwand.
Importe aus den Vereinigten Staaten
Auch die USA sind ein wichtiger Handelspartner für Deutschland, da sie zu den wichtigsten Abnehmern deutscher Produkte zählen. Andersherum werden amerikanische Güter auch vom Deutschen Staat abgenommen, darunter
- Maschinen
- Medikamente und Chemikalien
- Medizinische Produkte
- Flugzeuge und Helikopter
- Fahrzeuge
- Öl
Die Versanddauer kann beim Überseetransport extrem schwanken, da es von den Wetterbedingungen, aber auch vom Schiff und dessen Leistung abhängt. Der Transport mit einem Großcontainerschiff nimmt weniger als eine Woche, ca. 6 Tage in Anspruch. Man kann aber auch mit 2 bis 6 Wochen oder teils bis zu 10 Wochen rechnen, wenn man noch die Abholung, Export- und Importverzollung etc. berücksichtigt.