Der große Teil der Deutschen, welcher nicht durch die Investition in Aktien von der wirtschaftlichen Entwicklung profitiert, übt immer wieder harsche Kritik an dieser Form der Geldanlage. Die Rede ist von purem Glücksspiel, welches die Entwicklung der Papiere dominieren würde. In diesem Artikel werfen wir deshalb einen Blick auf die gewichtigen Unterschiede, die zwischen diesen beiden Welten liegen und die kaum zu übersehen sind.
Überlegtes Anlegen statt Spekulation
Wer sich für eine Investition an der Börse interessiert, überlegt sehr genau, wofür das hart verdiente Geld ausgegeben wird. Ist das notwendige Hintergrundwissen vorhanden, werden nun genaue Analysen der Papiere und Kurse durchgeführt, um sinnvolle Investitionen mit allgemein guten Aussichten erkennen zu können. Einsteiger, welche noch nicht über diese Möglichkeit verfügen, orientieren sich an den Ergebnissen professioneller Analysten.
Durch die Bewertung der Aktien, die zu jeder Sekunde vonstatten geht, gibt die Börse dem Anleger klare Anhaltspunkte. Während sich die kurzfristige Entwicklung innerhalb weniger Monate durchaus von der Prognose unterscheiden kann, steigt die Zielsicherheit bei einer langfristigen Perspektive. Hinter den Schwankungen stehen zudem große wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen der Gegenwart. Es ist also keineswegs dem Zufall geschuldet, mit welchen Aktien sich am Ende Geld verdienen lässt.
Mehr als einfache Systeme
Im Casino kann es gelingen, durch mathematische Systeme kurzfristige Erfolge zu erzielen. Eine beliebte Strategie ist zum Beispiel das Martingale-System. Dabei wird der Einsatz nach einer verlorenen Spielrunde konsequent verdoppelt, um vorausgegangene Verluste auszugleichen. Viele Artikel, die sich damit befassen, wie man beim Blackjack gewinnt, präsentieren diese Strategie. Und tatsächlich kann sie gelingen, sofern immer genug Kapital vorhanden ist.
Was im Casino zum Erfolg führen kann, reicht jedoch auf dem Parkett der Börse noch nicht aus, um konsequent finanzielle Erfolge einfahren zu können. Anstelle einer Serie von kurzen zufälligen Entscheidungen, wie sie im Casino zu beobachten sind, tritt dort eine länger andauernde Phase der Entscheidung auf. Zudem lässt sich die Auswahl der Wertpapiere und Fonds nicht auf das einfache Muster von „Schwarz oder Rot“ reduzieren, wie es zum Beispiel beim Roulette gebräuchlich ist.
Die Sicherheit langfristiger Anleger
Die Mehrheit der Privatanleger in Deutschland, die sich für den Kauf von Aktien entschieden haben, zählt zu den langfristigen Anlegern. Für sie spielen die tagesaktuellen Schwankungen der Kurse, die für Laien tatsächlich nach Zufall aussehen können, gar keine Rolle. Stattdessen können sie auf die langfristige Entwicklung der Märkte und der Wirtschaft vertrauen, die in den letzten Jahren ein klares Bild lieferte.
So erreichte zum Beispiel der DAX über das vergangene Jahrzehnt eine Rendite von durchschnittlich sechs Prozent pro Jahr. Ohne sich auf bestimmte Papiere aus dem Index festlegen zu müssen, hätte ein Anleger damit viel mehr Geld verdienen können, als die anhaltende Phase niedriger Zinsen bei klassischen Geldanlagen möglich gemacht hätte. Auch aus diesem Grund gibt es für Investoren gute Gründe, um auf die langfristig positive Entwicklung der Weltwirtschaft zu vertrauen. Wer über Jahrzehnte anlegt, zum Beispiel um der eigenen Altersvorsorge willen, reduziert damit das Risiko beträchtlich und entfernt sich stark von der weit verbreiteten Casino-Vorstellung.