Vor vierzig Jahren informierte man sich in Zeitschriften über Aktien, die man gerne zu kaufen bereit war. Als Privatperson ging man dann zur Bank und beauftragte sie, die Aktien zu kaufen. Zwischen der Beauftragung und der Ausführung des Kaufes vergingen ungefähr drei Tage. In dieser Zeit bewegte sich der Aktienmarkt natürlich auch. Steigende Kurse verteuerten den Kauf, fallende Kurse verbilligten den Kauf. Es fielen einige Beschaffungskosten an, sowohl für die Bank als auch für den Börsenmakler. Vor vierzig Jahren war es auch noch möglich, ohne Eröffnung eines Depots, sich die Aktien nach Hause schicken zu lassen.
Was sind eigentlich Aktien
Aktien sind Anteile an Unternehmen. Der Aktionär wird Miteigentümer des Unternehmens. Mit nur einer einzigen Aktie eines Unternehmens wird der Inhaber zu der jährlich stattfindenden Aktionärsversammlung eingeladen, in der Regel durch die Bank, bei dem der Aktionär ein Depot unterhält, in dem alle seine Aktien lagern, als Zahl und nicht als dingliches Papier. Das Depot benötigt ein Verrechnungskonto für Kauf, Verkauf und gegebenenfalls ausgeschüttete Dividenden. Dem Anschreiben zur Aktionärsversammlung liegt gewöhnlich eine Vollmacht bei, mit der die Bank damit beauftragt werden kann, den Aktionär zu vertreten.
Den Kurs einer Aktie bestimmt die Nachfrage
Die Volkswirtschaft definiert den Markt als Ort zum Tausch. Auf dem Aktienmarkt werden Unternehmensanteile gegen Geld getauscht. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Heute hängen Aktienkäufe nicht mehr von offenen Börsen ab. Aktien lassen sich online kaufen und verkaufen zu jeder beliebigen Zeit auf verschiedensten Plattformen. Die Kosten werden aber immer noch, wie vor 40 Jahren, nach der Höhe des Wertes berechnet, sind aber, im Vergleich zu früher sehr gesunken.
Was sich aber momentan am Aktienmarkt abspielt, entbehrt jeder Logik.
Trotz eines erwarteten Abschwungs der Wirtschaft um bis zu 6% für dieses Jahr, hat der Deutsche Aktienindex in den letzten vierzehn Tagen ein Plus von 16% erzielt. Man kann nur erahnen, dass das Prinzip der Hoffnung für diese Reaktion ausschlaggebend ist. Alle Wirtschaftszweige erhoffen sich durch staatliche Konjunkturprogramme in nie dagewesener Höhe einen schnellen Aufschwung. Aber keine noch so große Finanzspritze des Staates ist in der Lage, die Binnennachfrage anzukurbeln, wenn die Käufer, auch wegen des Maskentragens in den Geschäften, keine Kauflaune an den Tag legt. Die Sparrate in diesen Zeiten beträgt 16%, vor der Krise waren es 9%. Die Bürger sind mehr um ihre Arbeitsplätze besorgt, als zu konsumieren.
Trotz einer Größe von 10 Millionen Kurzarbeitern in Deutschland kennt der DAX im Moment nur eine Richtung, die nach oben. Die Akteure des Aktienmarktes scheinen Wetten darauf abzuschließen, welchem Industriezweig es in den nächsten Monaten wohl besser gehen wird.
Dem Privatanleger ist zurzeit davon abzuraten, sich den Wetten anzuschließen. Es werden auch noch Zeiten sinkender Kurse kommen und dann sollte er sich darüber Gedanken machen, in welchem Werten er das größte Wachstumspotenzial sieht und dort sein Geld anlegen, auf das er, fünf bis zehn Jahre auch verzichten kann. Denn die Zeit hat gezeigt, dass sich Märkte im Großen und Ganzen doch erholen und auch wachsen werden
Tipp:
Bitte streuen Sie immer Ihre Aktien und kaufen diese nie einseitig