17. November 2024
Rechtsschutzversicherung Ratgeber

Lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung?

Die Rechtsschutzversicherung ist im Privatbereich und auch als Unternehmen ein ständiger Begleiter. Dies nicht, weil ich regelmäßig vor Gericht stehen muss, sondern weil ich mir über verschiedene Eventualitäten in beiden Bereichen meine Gedanken machen muss.

Ein Rechtsstreit geht manchmal schneller, als man denkt. Schließlich heißt es nicht ohne Grund, dass derjenige, der Recht hat, auch Recht bekommt. Das Problem: Auch wenn man sich im Recht befindet, muss man in der Regel für einen guten Anwalt in Vorleistung gehen. Fehlt hierfür das notwendige Geld, muss man sich geschlagen geben und auf einen Rechtsstreit verzichten, auch wenn man wahrscheinlich vor Gericht gewonnen hätte. Um diesem Fall vorzubeugen, bietet sich der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung an.

Was ist eine Rechtsschutzversicherung?

Eine Rechtsschutzversicherung ist eine Versicherung, die im Falle von zivilen Rechtsstreitigkeiten für die Anwalts- und Gerichtskosten aufkommt und dem Vertragspartner dabei hilft, zu seinem Recht zu kommen. In einem Schadensfall kann sich der Betroffene einfach bei einem Anwalt melden und seinen Fall schildern. Die Anwaltskanzlei übernimmt den Fall und rechnet die entstehenden Kosten über die Rechtsschutzversicherung ab. Sofern zutreffend, kümmert sich die Versicherung auch darum, die entstanden Kosten von der gegnerischen Seite einzufordern. Als Versicherungsnehmer hat man so mit all dem nichts zu tun und kommt ungeachtet der eigenen finanziellen Lage zu seinem verdienten Recht.

Für wen lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung?

Eine Rechtsschutzversicherung kann viele Anwalts- und Gerichtskosten decken. Aber: Entgegen der häufigen Annahme übernimmt sie nicht alle Kosten. Streitigkeiten um Vermögenswerte sowie Erbangelegenheiten und Familienangelegenheiten werden zum Beispiel genauso wie strafrechtliche Angelegenheiten nicht bearbeitet. Außerdem gibt es bei Abschluss der Rechtsschutzversicherung eine Wartezeit und es dürfen keine Verfahren laufen oder unmittelbar bevorstehen.

Eine Rechtsschutzversicherung lohnt sich entsprechend hauptsächlich für Personen, die häufig mit einem Kraftfahrzeug im Straßenverkehr unterwegs sind, oder die öfter mal Streit mit ihrem Vermieter haben. Auch wenn es um Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber oder mit der Krankenkasse gibt, kann die Rechtsschutzversicherung die Kosten in diesen Fällen übernehmen.

Wichtig ist, dass man sich im Vorfeld überlegt, in welchen Bereichen ein Rechtsstreit wahrscheinlich ist und die Versicherung in diesen Bereichen abschließen. So kann man die Kosten begrenzen und bekommt eine Versicherung, die den eigenen Ansprüchen genügt. Es ist nicht sinnvoll, ein Komplettpaket mit allen Dienstleistungen abzuschließen, wenn man zum Beispiel nicht mit einem eigenen Fahrzeug am Straßenverkehr teilnimmt oder nicht nur Miete wohnt und entsprechend keine Streitigkeiten mit dem Vermieter zu erwarten hat. Bei der AdmiralDirekt lässt sich etwa ein persönlich zugeschnittenes Angebot berechnen.

Wie erkennt man eine gute Rechtsschutzversicherung?

Wie aber erkennt man eine gute Rechtsschutzversicherung? Hier sollte man zunächst auf die Versicherungsbedingungen schauen. Diese sollten nicht schlechter sein als das, was von der Deutschen Versicherungsgesellschaft in der ARB2012 vorgegeben ist. Weiterhin zeichnet sich ein guter Versicherer dadurch aus, dass es keine oder nur kurze Wartezeiten gibt und man die Rechtsschutzversicherung zeitnah nach Abschluss des Vertrages auch nutzen kann.

Ein weiterer Punkt, auf den es zu achten gilt, ist die Versicherungssumme. Sie sollte mindestens 300.000 Euro betragen, um sinnvoll die rechtlichen Interessen durchsetzen zu können. Im Versicherungsvertrag sollten darüber hinaus Punkte wie der Stichentscheid und das Widerspruchsverfahren vereinbart und verankert sein und auch Klauseln wie der „Verzicht auf die Einrede zur Vorvertraglichkeit“ sollten nicht fehlen. Bewertungen und Kundenmeinungen können weitere Hinweise darauf geben, welcher Versicherer gut ist. Schließlich spielen auch hier natürlich die Kosten eine Rolle, jedoch sollten diese im Vergleich zu den obenstehenden Punkten im Hintergrund stehen. Im Vordergrund stehen die gute Leistung und eine Versicherung, die auch aktiv wird, wenn es erforderlich sein sollte.

Abschließend lässt sich also feststellen, dass sich mit der Rechtsschutzversicherung hohe Kosten einsparen lassen. Wichtig ist, dass man sich jedoch im Vorfeld darüber informiert, welche Fälle abgedeckt werden und schaut, ob für den eigenen Bedarf eine Rechtsschutzversicherung überhaupt erforderlich ist. Gerade bei Familienangelegenheiten und Fällen aus dem Strafrecht greift der Schutz nämlich nicht und der Abschluss einer Versicherung zu diesem Zweck wäre sinnlos. Eine Beratung bei einem Experten sollte einem jeden Vertragsabschluss vorhergehen. Im Unternehmensbereich geht es bei uns häufig um offene Rechnungen, die mit einer entsprechenden Versicherung über Anwälte eingeholt werden.

Bildquelle: Pixabay-User:in Firmbee

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